Wenn es im Unternehmen nicht gut läuft, brauchen wir als Geschäftsführer mehr als nette Ermutigungen – richtig?! … wenngleich diese manchmal auch gut tun. 🙂
Wir brauchen einen Plan und konkrete Hilfestellungen. Ich habe als Unternehmer in den letzten 10 Jahren selbst schwierige Zeiten erlebt. Es gibt meine Unternehmen noch – die meisten zumindest. Zudem durfte ich andere Unternehmer begleiten und deren Unternehmensergebnisse aus den roten Zahlen in die Gewinnzone zurückführen.
Der Weg aus wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist meistens nicht einfach, gleichzeitig gibt es aber auch kaum hoffnungslose Fälle. Wer ein Angebot hat, das den Menschen heutzutage wirklich dient, und bereit ist, in die nötige Veränderungs-Arbeit zu investieren, kann den Turnaround schaffen.
Tipp 1 für Unternehmen in Schwierigkeiten: Analyse der Ursachen.
Bitte schalte nicht gleich ab, weil du denkst, die Ursachen für deine Probleme schon zu kennen. Eine gründliche Analyse kann in der Tat wertvolle Erkenntnisse ans Tageslicht bringen.
Ich weiß nicht, in welcher Branche du tätig bist. Lass uns aus aktuellem Anlass die Gastronomie als Beispiel nehmen: Manch ein Gastronom ist in der aktuellen Situation versucht, all seine Probleme auf die Lockdown-Entscheidungen unserer Regierung zu schieben. Ja, die Entscheidungen machen es für viele Restaurants gerade schwierig. Aber ist das die ganze Wahrheit?
- Wie profitabel war dein Unternehmen vor dem Lockdown?
- Welche Marketingmöglichkeiten hast du genutzt? Welche nicht?
- Wie zufrieden waren deine Mitarbeiter?
- Wie zufrieden waren deine Kunden? Auf einer Skala von 1 bis 10 – wie loyal sind sie?
- Bist du selbst begeistert von deinen Produkten?
- Hast du hervorragende Lieferantenbeziehungen?
- …
Bei ehrlichem Hinsehen wirst Du nicht nur bisher unbekannte Ursachen entdecken – oft entstehen schon die ersten Ideen, an denen Du arbeiten kannst, um das Ruder in Deinem Unternehmen wieder herum zu reißen.
Maßnahmenplan – Teil 1:
Bitte nimm dir einen Moment und fange gleich an, deinen Maßnahmenplan zu erstellen.
Welche konkreten ToDos sind dir bereits eingefallen, mit denen du dein Unternehmen aus den Schwierigkeiten herausführen kannst?
- xy anrufen und fragen, wie zufrieden er mit der letzten Lieferung war.
- Problem xy in unserem Bestellprozess lösen.
- …
Tipp 2 für Unternehmen in Schwierigkeiten: Cashflow optimieren.
Ein alter Bauer hat seinen wirtschaftlichen Erfolg mit diesem einfache Prinzip auf den Punkt gebracht: Ich habe einfach weniger ausgegeben als ich eingenommen habe. So kam über 50 Jahre einiges zusammen.
Angesichts eingebrochener Einnahmen erscheint es dir vielleicht hoffnungslos, an den Ausgaben zu schrauben. „So viel kann ich niemals einsparen, wie mir im Moment monatlich fehlt“ – denkst du wahrscheinlich.
Ich habe mich Anfangs diesen Jahres – angesichts der ungewissen Entwicklungen durch die Pandemie – selbst hingesetzt und alle meine Ausgaben genau unter die Lupe genommen. In Folge dessen habe ich eine Reihe ungenutzte URLs ( Website-Adressen) gekündigt, ein paar Abos beendet und weitere Einsparungsmöglichkeiten entdeckt. Jeden Euro, den ich seither nicht ausgebe, muss ich jetzt nicht extra einnehmen. Das Schöne ist, dass die Auswirkungen für geschlossene Finanzlöcher dauerhaft sind.
Dabei ist mir etwas aufgefallen: Kleinvieh mach mehr Mist als wir denken.
Über große einmalige Ausgaben denken wir oft wochenlang nach. Gleichzeitig geben wir eine Menge Geld durch kleine wiederkehrende Zahlungen aus. In diesen regelmäßigen Zahlungen liegt oft sogar das größere Einsparpotenzial.
Die Sache lässt sich auch umdrehen: Kannst du vielleicht selbst ein Abo-Modell entwickeln? Wenn es dir gelingt, viele regelmäßige kleine Einnahmen zu generieren, kann das die Finanzen deines Unternehmens massiv entlasten.
Viele Unternehmen scheuen sich davor, Anzahlungen zu verlangen. Ich habe aber sogar schon erlebt, dass meine Kunden gerne Anzahlungen bezahlt haben. Sie haben schließlich ein Interesse daran, dass ich mich auf die Arbeit konzentrieren kann, statt meine Energie auf die Finanzen zu verwenden. Wenn keine Anzahlung möglich ist, gibt es oft zumindest die Möglichkeit von Abschlagszahlungen nach gewissen Meilensteinen.
Maßnahmenplan – Teil 2:
- Abo xy kündigen.
- Kunde xy um Anzahlung bitten.
- …
Tipp 3 für Unternehmen in Schwierigkeiten: Marketing verbessern.
Marketing hat einen schlechteren Ruf als ihm gebührt. Das liegt in weiteren Teilen daran, dass wir ein falsches Verständnis von Marketing haben. Was ist Marketing? Antwort: Ein Mehrwert, der wirkungsvoll kommuniziert wird.
1. Ein hilfreiches Angebot.
Marketing fängt also damit an, dass wir ein Angebot entwickeln, mit dem wir das Leben unserer Kunden positiv verändern. Das beste Marketing für einen Bäcker sind ausgezeichnete Brötchen. Was ist der Mehrwert, den du deinen Kunden bringst? Ist alles in deinem Unternehmen darauf ausgelegt, diesen Wert für deine Kunden zu schaffen? Würden alle deine Mitarbeiter dieselbe Antwort geben, wenn ich sie nach dem Kern-Angebot deines Unternehmens fragen würde?
2. Wirkungsvolle Kommunikation
2.1 Online Werbung
2.1 Der zweite Teil von Marketing ist die wirkungsvolle Kommunikation. Die besten Brötchen nützen keinem etwas, wenn niemand weiß, dass der Bäcker existiert. Wir brauchen also ein klares Bild von unsere Kunden (im Fall des Bäckers: Frühstückswillige Menschen). Wo ist die Aufmerksamkeit unserer Kunden? Antwort: auf dem Smartphone – zumindest ziemlich oft (80x am Tag entsperren Menschen durchschnittlich ihr Handy – sagt der Apple Analytiker Ben Bajarin). Wenn du dich also noch nie mit Online-Werbung beschäftigt hast, könnte das ein wichtiger Punkt für deinen Maßnahmenplan sein.
Dazu gehören:
E-Mail Marketing.
Ein regelmäßiger Newsletter ist eine geniale Möglichkeit, Kunden und Interessierten einen Mehrwert zu bringen. Leider wird dieser oft dafür Missbraucht, ausschließlich Produkte anzubieten. Wenn ein Kunde in deinen Laden kommst, dann sprichst du doch wahrscheinlich auch nicht nur über deine Produkte mit ihm, oder? Der große Vorteil von E-Mail Marketing ist, dass dabei mit der Zeit eine große Liste von E-Mail Adressen entsteht. In Zeiten von massiven Veränderungen können wir damit leicht mit unseren Kunden in Kontakt treten, um ihnen zu sagen, wie wir auf die Veränderungen reagieren. Denken wir zum Beispiel an unseren Restaurantbesitzer: Wenn er in den letzten Jahren eine E-Mail Liste aufgebaut hat, kann er jetzt seine ToGo Angebote problemlos kommunizieren und macht viel mehr Umsatz als sein Kollege, der das nicht getan hat.
Social Media Marketing (Instagram, Facebook, LinkedIn, Youtube).
Der häufigste Grund, warum Menschen ihr Smartphone aus der Tasche ziehen, ist der Blick in eine Social Media App. Sie wollen wissen, was ihre Freunde machen und sich unterhalten lassen. Wir haben die Möglichkeit, uns in diese Konversation einzuklinken. Es gibt für ein Unternehmen fast nichts kostbareres als die ständige Aufmerksamkeit der Kunden. Dort ist sie.
Suchmaschinen Marketing (SEA und SEO auf Google & Co.).
Wer heute ein Problem oder eine Frage hat, sucht meistens erst mal im Internet nach einer Lösung. Unsere Angebote sind eine Lösung für die Probleme unserer Kunden. Wollen wir sie wirklich vergeblich suchen lassen? Mit der passenden SEA- und SEO-Strategie landen die richtigen Menschen auf unserer Website und damit bei uns. Dass du/dein Unternehmen eine ausgezeichnete Website hast/ hat, setze ich hier einfach mal als gegeben voraus. Falls das noch nicht der Fall sein sollte, kannst du uns gerne schreiben oder anrufen.
2.2 Weiterempfehlung
Mindestens so wirkungsvoll wie unsere eigene Kommunikation ist die Kommunikation unserer Kunden. Ich würde mich strafbar machen, wenn ich hier die Weiterempfehlung nicht erwähnen würde. Wenn alle deine Kunden dich begeistert weiterempfehlen würden, hättest du wahrscheinlich weniger Probleme. Wie hilfst du deinen Kunden, dich weiter zu empfehlen?
Maßnahmenplan – Teil 3:
- Mehrwert durch unser Angebot klarer definieren.
- Alles im Unternehmen auf diesem Mehrwert ausrichten.
- Passende Online-Werbung schalten.
- Kunden eine Empfehlungs-Hilfe an die Hand geben (z.B. ein Video, das sie teilen können).
- …
Tipp 4 für Unternehmen in Schwierigkeiten: Mitarbeiter inspirieren.
In schwierigen Situationen brauchen Mitarbeiter keine unrealistischen Motivationsreden. Was ihnen hingegen wirklich hilft, ist folgende 3 Dinge zu wissen:
- Der Chef sieht uns.
- Der Chef sieht die Probleme.
- Der Chef hat einen Plan, wie wir diese Probleme meistern können.
Für den ersten dieser Punkte musst du dir einfach Zeit in den Kalender eintragen, die du für deine Mitarbeiter investierst. Das kann in Form von Telefonaten, Zoom Calls oder persönlichen Treffen sein. Über die anderen beiden Punkte hast du in Tipp 1-3 schon einiges zum Nachdenken bekommen. Wenn du dabei noch weitere Unterstützung möchtest, können wir gerne telefonieren.
Maßnahmenplan – Teil 4:
- Zeit für Mitarbeiter einplanen.
- Maßnahmenplan fertig ausarbeiten.
- Maßnahmenplan kommunizieren.
- ggf. einen Coach zur Unterstützung buchen.
Fazit
Wir können unsere Unternehmen aus fast allen Schwierigkeiten herausführen, wenn wir die richtigen Maßnahmen konsequent umsetzen. Die Tatsache, dass du bis hierhin gelesen hast, zeigt, dass du Ausdauer hast – eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Turnaround. Wenn du meine Unterstützung möchtest, um weiter an der Planung und Umsetzung deiner Maßnahmen zu arbeiten, kannst du gerne hier einen kostenlosen Termin mit mir buchen.
Zusatz-Tipp zum Umgang mit dem Maßnahmenplan:
Beginne mit den Maßnahmen, die den größten Nutzen im Verhältnis zur nötigen Energie-Investition versprechen. Im Zweifelsfall würde ich immer bei den Mitarbeitern starten, weil sich die dort investierte Energie schnell vervielfacht.