Planlos Postings vs. Social Media Strategie

Planlos vs. Strategie – so unterschiedlich die Bedeutung dieser zwei Worte ist, so unterschiedlich wird auch die Reaktion bei Ihnen als Leser sein.

Einige werden denken – Strategie??? In Social Media geht es doch um Spontaneität, Persönlichkeit, Emotion und Ungezwungenheit…. Die Idee hinter Social Media ist doch “nicht so viel nachdenken, einfach mal machen.” –
Nun ja, auch das ist eine existierende Form des Social Media Marketing. So genannte “Failblogs” und “Opfervlogs” nutzen diese Art des Contents, um uns zu belustigen. Aber unterschätzen Sie selbst hier nicht das Level an Strategie und Konzeption. Schadenfreude und Fremdschämen sind sehr wirkungsvolle Kommunikationsformen in Social Media.
Doch nicht nur dort: Der Philosoph Plato hat schon im alten Griechenland das Phänomen der “Schadenfreude” als ein soziales Phänomen erklärt. Damals mit einem vor dem Ufer sinkenden Schiff. Er beschrieb die Faszination der Bevölkerung, welche dem Schiff beim Sinken zusah, mit folgenden zwei Emotionen:

1. dem Horror des Gesehenen und
2. gleichzeitig der überwiegenden Erleichterung, nicht Teil des Horrorszenarios zu sein und somit einem Gefühl der Überlegenheit. Wir sind fasziniert von negativer, schräger, schockierender Kommunikation, weil wir froh sind, dass wir das Gesehene nicht selbst erlebt haben.

Eventuell gehe ich mit dieser Ausführung etwas zu weit, aber in der Kommunikation ist das Bewusstsein, wie und mit welchem Ziel man kommuniziert, ein zentraler Faktor. Kommunikation ist Ausdruck unserer Gesellschaft und des gemeinsamen Zusammenlebens. Die Art und Weise, wie wir kommunizieren hat grundlegenden Einfluss darauf, welchen gesellschaftlichen Zweig wir ansprechen.

Die Konzeption der Kommunikation
Eine Konzeption Ihrer gewünschten Kommunikation ist wichtig! Auch in Social Media. Was Sie online kommunizieren, definiert Ihre Unternehmens-Identität, wird von einer großen Masse gesehen und bleibt „für immer“ im Internet bestehen.

Bevor Sie sich also an das Social Media Marketing wagen, machen Sie sich bewusst wie Sie wahrgenommen werden wollen!

Folgende Punkte können dabei eine Guideline sein:

Was ist Ihre Identität, was macht Sie aus?
Schreiben Sie fünf Stichworte dazu auf, was die Persönlichkeit Ihres Unternehmens (Identität) ausmacht, und wodurch sie sich von anderen Unternehmen unterscheidet.

Wer ist ihre Zielgruppe?
Wer soll von Ihrem Angebot hören und davon profitieren?

Welches Image wollen Sie in Ihrer Zielgruppe haben?
Möchten Sie lieber als MINI oder als Audi wahrgenommen werden? Beides sind ausdrucksstarke Marken und haben eine sehr spezifische Identität. Als potenzieller Kunde wissen wir genau, was für ein Fahrgefühl uns bei einem MINI im Vergleich zu einem Audi erwartet.

Was haben Sie zu sagen?
Sie sind der Spezialist in Ihrem Fachgebiet. Die Herausforderung ist nun, Ihr Wissen zu filtern und es in eine verständliche Form zu bringen! Was sind die Informationen, in denen Sie Experte sind und wie können Sie diese für Ihre Zielgruppe verständlich und interessant kommunizieren.

Wie möchten oder müssen Sie mit Ihrer Zielgruppe kommunizieren?
Dieser Punkt lässt sich in mehrere Unterpunkte aufteilen:

  • Wie kommuniziert Ihre Zielgruppe?
 Welches Vokabular nutzt Ihre Zielgruppe? Liest Ihre Zielgruppe gerne, wenn ja wie viel? Hört oder sieht Ihre Zielgruppe lieber Information? Wie lange beschäftigt sich Ihre Zielgruppe mit neuen Informationen?
  • Was erregt die (positive) Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe?
  • Welche Themen sind für ihre Zielgruppe von Interesse?
  • Was für Bedürfnisse bringt Ihre Zielgruppe mit?
 Was interessiert Ihre Zielgruppe? Denken Sie hier auch ein Stück weiter: Was macht ein Audi-Fahrer in seiner Freizeit? Wie sieht sein Alltag aus? etc. (im Digitalen Marketing nennen wir das ein Kundenprofil)
  • Welches Vorwissen und Know-how hat Ihre Zielgruppe von Ihrer Branche oder Ihrem Angebot?
  • Wie viel Zeit verbringt Ihre Zielgruppe täglich in Social Media?
  • Zu welcher Tageszeit ist Ihre Zielgruppe in Social Media unterwegs?
  • Wie regelmässig ist Ihre Zielgruppe in Social Media unterwegs?
  • Auf welchen Social Media Kanälen ist Ihre Zielgruppe hauptsächlich unterwegs?

Wenn Sie sich über diese Punkte Gedanken machen, Ihre Zielgruppe recherchieren und für sich Parameter definieren, die in Ihrem Social-Media Marketing wichtig sein sollen, haben Sie eine solide Ausgangsposition für eine langfristiges, repräsentatives und hoffentlich erfolgreiches Social-Media Marketing gelegt.

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